"Es begann im Herbst 1994. Die "Eiskalte Welt", die erste kreative Zusammenarbeit von Cornelia Mißlitz und mir, belegte bei dem alljählichen Tanzturnier in der Hugenottenhalle den ersten Platz in seiner Kategorie. Wir standen nebeneinander auf dem Podium und beobacheten das Geschehen auf der Bühne. Ich weiß heute nicht mehr, wer von uns beiden es zuerst aussprach – jedenfalls hatten wir den gleichen Gedanken. Wir wollten gemeinsam ein neues abendfüllendes Ballett schreiben.

Ein geeigneter Stoff war schnell gefunden. Ich hatte im Tonstudio gerade Sprachaufnahmen für einige Märchen produziert, unter anderem auch Frau Holle. Dabei war mir aufgefallen, dass gerade dieses Märchen viele Perspektiven für eine aktuelle Dramatisierung bietet.

Es geht in dieser Geschichte um mehr als Belohnung für Fleiß und Strafe für Faulheit. Vielmehr erzählt der Stoff von der Kraft der Liebe, von Todessehnsucht, von Erleuchtung in Grenzsituationen und vom verantwortungsvollen Umgang mit Menschen, der Natur und schließlich auch der Macht.

Die Arbeit mit Cornelia Mißlitz war angenehm und ergiebig, da wir uns in unserem künstlerischen Anspruch sehr nahe sind. Es geht uns nicht darum, die Ballett- und die Tonkunst neu zu erfinden, sondern sie im besten und zeitgemäßen Sinne zu pflegen. Es geht um den Stoff und um die Kommunikation mit dem Publikum. Die Geschichte soll sowohl in der Choreographie als auch in der Musik durchschaubar sein und sich damit dem Zuschauer erschließen.

Dank an Cornelia Mißlitz für die Zusammenarbeit.

Außerdem danke ich Caren für ihre Geduld und dafür, daß sie meine Frau ist. Unseren Söhnen David und Felix danke ich für die Inspiration, denn Kinder sind der Ausdruck für die Kraft der Liebe."

F.W.

zurück